„Kupari Kosmos“, arkadenale Kunstarkaden München, 2017

Kupari Kosmos, Collage, 2017

Ausstellungsansicht Kurpari Kosmos, Kunstarkaden München, arkadenale 2017

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Die Arbeit „Kupari Kosmos“ entstand nach vielen Besuchen eines Strandes in der Župa Dubrovačka, der Küstenlandschaft von Dubrovnik in Kroatien.

Der Strand heißt „Kupari“ und ist auf den ersten Blick ein schockierendes Zeitzeugnis des Jugoslawien-Krieges. Gähnende Hotelruinen mit großen Einschußlöchern, halb bis ganz zerstörte sozialistische Betonmonstren ragen aus dem Palmenwald am Strand. Zur Zeit Jugoslawiens war Kupari weltbekannt: Richard Burton, Elizabeth Taylor, Sandro Pertini und viele andere Berühmtheiten kehrten hier ein, sei es für ein paar erholsame Tage am kristallklaren Wasser oder für ein schickes Abendessen in Nobelhotelatmosphäre. Neben diesem einst von Touristen überschwemmten Strand hatte der jugoslawische Staatschef Tito eine Villa am Ende der Bucht , was während des Krieges die Gefechte dort verstärkte.

Heute aalen sich Einheimische und versprengte Touristen in Kupari in der Sonne und genießen das glasklare Meer, es gibt eine einfache Strandbar mit Techno der Nullerjahre und einige Liegestühle zu mieten. Mittlerweile ist auch für mich dieser Ort zum vertrauten Urlaubsparadies geworden, die Ruinen fügen sich brav ein in meinen entspannten Strandtag und ich genieße das warme Licht, das die zderstörtem Gebäude in romantischen Schein taucht. Man kann beobachten, wie sich Jahr für Jahr die Fauna und das Meer diesen Ort zurückerobert. Angeblich soll der ganze Komplex in Kürze abgerissen und zu neuen Hotelkomplexen verwandelt werden.

Diese Monumente der Kriegsgeschehnisse werden seit mehreren Jahrzehnten bis jetzt vom all-täglichen Leben, insbesondere von der idyllischen Dynamik des Strandurlaubes „umspült“ bis die Grausamkeit der Geschehnisse nur noch ein leises aber stetig präsentes Hintergrundrauschen in der Wahrnehmung der in der Sonne liegenden Strandbesucher werden.

Die apokalyptische Schönheit geht an einem nicht spurlos vorüber.
Ich habe Ernst Haeckels “Kunstformen aus dem Meer” als Monotypie auf die Collagen übertragen, eine angedeutete Überwucherung des Badeortes mit Radiolarien , Einzellertierchen aus dem Meer, die schwebend in allen Weltmeeren leben.