intents 2011

Diplomausstellung

Aula der Akademie der Bildenden Künste München, 2011

Bühne/ Kostüm/Video: Anna Schölß

Choreographie/Darstellung: Nela Adam

Sound: Flow Defoe, Daniel Door

„intents“ ist eine Bühnen-Rauminstallation, in der eine Performance stattfindet.

Anna Schölß generiert die Bühnen-Objekte aus abstrakter Farbmalerei und Zeichnung und erforscht thematisch den Archetypus der Zeltform, einer der ältesten menschlichen, mobilen Wohnformen.Durch Anordnung und Bemalung werden Zelte und Gestänge zu visuellen Bildkomponenten, die mit Materialität , Farbe und Form spielen.Aus ihrer Beobachtung von einer immer mobiler werdenden Gesellschaft, die sich in komplex ablaufenden Zeitstrukturen zurechtfinden muss, stellt Anna Schölß die Frage nach Erscheinungsbildern von temporären Lebensformen in alten und heutigen Kulturen.

Das Zelt ist ein Ort, an dem der innere und äußere Raum nur durch eine dünne Membran getrennt ist.

Es kann ein vermeintlicher Schutzraum sein, ein Raum zum Innehalten und gleichzeitig ein Ort, an dem man den äußeren Gegebenheiten ausgeliefert ist.Ist sich im Zelt der Mensch seiner Innenwelt näher als anderswo?Die Objekte bilden zusammen eine „Siedlung“ aus geheimnisvollen, temporären Behausungen – in ihr bewegt sich eine Figur, die den menschlichen Aspekt der Zeltobjekte unterstreicht.

Die Darstellerin schöpft aus den Bereichen des japanischen Ausdrucktanzes Butoh, Körpertheater und Tanztheater. Sie interagiert mit Form und Materialität der Zelte und erweitert so die sinnliche Erfahrung des Ortes.

Durch experimentellen elektronischen Sound werden Brüche und Kontrapunkte erzeugt.

Licht und Videoprojektionen von intimen Nahaufnahmen spielen mit den Zeltmembranen, die Innen- und Aussenwelt trennen und den inneren Konflikt der Figur versinnbildlichen.

Für einen kurzen Augenblick eröffnet sich den Beiwohnenden von „intents“ eine Zwischenwelt, die langsam wieder abklingt und verschwindet. Übrig bleiben nur die Spuren, die Zelte, die veränderte Wahrnehmung des Raumes, eine verlassene Siedlung.

Ein Dokumentationsbuch zum Entstehungsprozess, Zeichnungen und ein Video mit Aussschnitten aus der Performance ergänzen die Installation.